Spezielle
Schmerz­therapie

Besonderer Schwerpunkt in unserer Praxis bildet die Spezielle Schmerztherapie. Die Spezielle Schmerztherapie widmet sich mit besonders qualifizierten Ärzt:innen Schmerzen aller Art. Meistens handelt es sich jedoch um chronische Schmerzen. Rund 23 Millionen Menschen leiden an chronischen Schmerzen (nach Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin). Dabei sind chronische Schmerzen nicht gleichzusetzen mit akuten Schmerzen. Bei chronischen Schmerzen hat der ständig auftretende Schmerz seine Warnfunktion verloren und sich verselbstständig. Der Schmerz ist außer Kontrolle geraten und wird so zu einer eigenen chronischen Erkrankung vergleichbar mit einer Zuckererkrankung, Asthma oder auch Herzschwäche.

Mittlerweile gibt es jedoch sehr erfolgversprechende Ansätze, der Erkrankung Chronische Schmerzen zu begegnen. Grundlage dafür ist ein bio-psycho-sozialer Ansatz. So sind die Ursachen, warum Schmerzen chronisch werden:

 „BIO“: Körperliche Ursachen (z.B. Arthrose, Wirbelsäulenverschleiß, Zustand nach Verletzungen, chronische entzündliche Erkrankungen wie Rheuma oder Darmerkrankungen

 „PSYCHO“: z.B. schlechte Gefühle aufgrund der Schmerzen (Ärger, Wut, Angst, Verzweiflung), eingeschliffene Schutz-Verhaltensweisen aufgrund der Schmerzen, veränderte negative Gedanken

SOZIAL“: Gefährdung des Arbeitsplatzes, Konflikte in der Familie, sozialer Rückzug, Verlust von Freunden

Chronische Schmerzen sind dabei niemals ausschließlich nur psychologisch oder nur körperlich bedingt!

So vielfältig die Ursachen für eine chronische Schmerzerkrankung sind, so vielfältig sind die Behandlungsmöglichkeiten aus den jeweiligen Bereichen. Eine schmerztherapeutische Behandlung zielt darauf ab, die unkontrollierte Schmerzsituation wieder in eine kontrollierte zu überführen. Im Mittelpunkt steht weniger die Schmerzfreiheit, als die Wiedererlangung der Kontrolle über die Schmerzen: „Nicht der Schmerz kontrolliert mich, sondern ich kontrolliere den Schmerz.“ Für jegliche Phase der Schmerzerkrankung kommen aus den genannten Behandlungsbereichen wirksame Therapien zum Einsatz.

Speziell ausgebildete Schmerzmediziner können die einzelnen Therapiebausteine aufeinander abstimmen, überprüfen und der jeweiligen aktuellen Schmerzsituation anpassen. Leider gibt es für die große Anzahl an erkrankten Menschen deutschlandweit nur ca. 1200 speziell ausgebildete ambulant tätige Schmerzmediziner.

Unsere Leistungen

In einem ausführlichen Erstgespräch kläre ich zunächst, ob eine chronische Schmerzerkrankung besteht. Der Schmerz wird nach modernsten Methoden genau analysiert. Dafür erfolgen natürlich auch eine genaue körperliche Untersuchung und bei Bedarf auch weiterführende Untersuchungen. Häufig auftretende Begleiterkrankungen wie zum Beispiel Depressionen, Ängste oder auch Schlafstörung, genauso aber auch körperliche Ursachen (Arthrose, Verletzungen, entzündliche Erkrankungen) werden im schmerztherapeutischen Erstgespräch mit berücksichtigt und erfasst. Diese Erkrankungen gehen oft Hand in Hand mit einer chronischen Schmerzerkrankung, ohne dass sie alleinig für die chronischen Schmerzen ausschlaggebend sind.

Aufstellen eines Therapieplans mit medikamentöser und nicht medikamentöser Verfahren – unter Berücksichtigung möglicher schädlicher Wirkungen bestehender Therapien (z.B. Medikamentenfehlgebrauch, schmerztherapeutische Mitbeurteilung vor operativen Eingriffen).

Manchmal kann es aufgrund eines Medikamentenfehlgebrauchs oder aufgrund möglicher oder bereits entstandener unerwünschter Wirkungen notwendig sein, Schmerzmedikamente abzusetzen. Dies kann unter Umständen bei bereits länger erfolgter Schmerzmedikamenteneinnahme schwierig sein. Hier kann die Expertise eines Schmerzmediziners wegweisende Unterstützung bieten.

Muskuläre Triggerpunktbehandlung:

Methoden: Dry Needling, Akupunkturtechniken, Lokalanästhetikainfiltrationen
Einsatz: Gezielte Behandlung von Muskelschmerzen durch Entspannung von Triggerpunkten

Anleitung zu TENS (Transdermale Elektrische Nervenstimulation):

Methode: Elektrische Stimulation der Nerven über die Haut
Einsatz: Linderung von Nervenschmerzen, oft als ergänzende Heimtherapie

Nervenblockaden und Injektionen in den Periduralraum (Periduralanalgesie):

Methode: Gezielte Injektionen zur Schmerzblockade
Einsatz: Starke akute Schmerzen, häufig im Rahmen operativer Eingriffe

Hinweis: Dieses Verfahren kommt bei chronischen Schmerzerkrankungen in der Regel nicht zum Einsatz. Es ist vielmehr für spezifische, akute Schmerzzustände oder zur gezielten Therapie bestimmter Schmerzarten vorgesehen.

Berücksichtigung psychosomatischer Zusammenhänge insbesondere in Bezug auf Chronische Schmerzen. 

Häufige Fragen

Ja, die Verfahren der speziellen Schmerztherapie sind grundsätzlich für jeden geeignet, der unter Schmerzen leidet. Es ist jedoch wichtig, vor Beginn der Behandlung eine ausführliche Untersuchung durchzuführen, um die genaue Ursache der Schmerzen zu ermitteln und eine individuelle Therapieplanung vorzunehmen. In manchen Fällen können auch andere Behandlungsmöglichkeiten in Betracht gezogen werden, abhängig von den individuellen Bedürfnissen und Gegebenheiten des Patienten.

Die fachliche Expertise in der Speziellen Schmerztherapie wird bei allen Arten von Schmerzen eingesetzt, sowohl bei akuten als auch bei chronischen Schmerzen. Dazu gehören beispielsweise Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, neuropathische Schmerzen, muskuläre Verspannungen, Schmerzen bei degenerativen Gelenkerkrankungen und Tumorschmerzen (Schmerzen bei Krebs). 

Die Dauer einer typischen Behandlungsserie in der speziellen Schmerztherapie kann je nach Art und Schweregrad der Schmerzen variieren. In der Regel besteht eine Behandlungsserie aus mehreren Sitzungen oder Terminen, die über einen bestimmten Zeitraum verteilt werden. 

Manche Patienten spüren bereits nach einigen Sitzungen eine deutliche Linderung ihrer Schmerzen, während bei anderen eine längere und kontinuierliche Behandlung notwendig sein kann, um eine nachhaltige Verbesserung zu erzielen.